Mit einer Vernissage wurde am Freitag, den 09.07.2021 die Ausstellung
„Fundstücke“ von Ingrid Seidel
eröffnet. Wegen der noch immer anhaltenden Pandemie, wurde dieses Event zu einer besonderen Veranstaltung. Die zuvor angemeldeten Gäste wurden in kleinen Gruppen, unter Beachtung der Corona Regeln, durch die Ausstellung geführt.
Mit dem folgenden kleinen Text, der auch ein Resümee der Vernissage ist, möchten wir Sie neugierig auf diese Ausstellung machen!
Überraschende Begegnungen
Ausstellung „Fundstücke“ von Ingrid Seidel in der „Roten Katze“
In Objektkästen trifft ein altes Kochbuch aus der Vorkriegszeit auf eine Muskatnussreibe und das Foto einer Großtante. Ein Eintrag in das Poesiealbum aus dem Jahre 1916 mit Bild einer Frauengestalt begegnet der Zinnfigur „Gänseliesel“. Filigrane getrocknete Pilze fügen sich elegant mit einem Spitzenstoff und alten Schreibfedern zu „regelmäßigen Baumanpflanzungen“.
Boote, die einmal Holzhobel waren, werden von alten Porzellanpuppen mit interessanten Hüten gelenkt. Darüber schweben in goldenen Holzkästen leichte Bekleidungsstücke, aus feinem Porzellan geschnitten und mit alten Stoffen geprägt.
Auf großen Leinwänden vor dunkelblauem Hintergrund hat die Künstlerin die Erinnerung an die Emailgefäße ihrer Mutter festgehalten. Sie erzählt dazu, dass darin früher das Gemüse geerntet wurde, in dem Topf im Sommer Dickmilch angesetzt wurde.
Viele dieser Geschichten wecken bei den Betrachtern eigene Erinnerungen: „Mit dem Kochbuch habe ich in der Schule kochen gelernt! Ich weiß gar nicht, ob ich das noch irgendwo habe.“ „Diese Emailwanne hatten wir auch, alles Mögliche wurde damit gemacht.“
Bilder und Erlebnisse aus alten Zeiten werden wieder wach, und man staunt, wie die künstlerische Gestaltung Alltagsgegenständen mit ihren Gebrauchsspuren eine ganz besondere Würde verleiht.
Ingrid Seidel erzählt von vielen Kisten, in denen Erinnerungen und Fundstücke aufbewahrt sind – und darauf warten, in neue Zusammenhänge, ernste und witzige, gesetzt zu werden und so neue Geschichten zu erzählen.
Die Ausstellung ist bis Ende September Montag, Dienstag, Donnerstag von 10 bis 16 Uhr sowie Mittwoch und Freitag von 13 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung in der
Galerie Rote Katze, Mittelstraße 14, in Bayreuth zu besichtigen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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